Vorbeugende und erste Maßnahmen
Zunächst sollten vorbeugende
Maßnahmen in Angriff genommen werden. Dazu zählen eine richtige Ernährung und Kleidung sowie das Vermeiden von Stress.
Grundsätzlich sollte auf scharfe Speisen verzichtet werden. Diese wirken schweißtreibend. Kaffee, Alkohol und Süßigkeiten sollten ebenfalls vermieden werden. Im Allgemeinen gesehen sollte auch in Maßen gegessen werden, denn auch Übergewicht proviziert Schweißausbrüche. Positiv auf ein Vermindern des Schwitzens wirkt sich der Konsum von Salbeitee aus.
Bei der Kleiderwahl sollte auf enge Schnitte und synthetische Materialien verzichtet werden. Stattdessen sollte luftige, weite Kleidung und natürliche Stoffe wie Baumwolle getragen werden. Wer unter Schweißfüßen leidet sollte aufgrund der guten Atmungsaktivität auf Lederschuhe zurückgreifen.
Wer unter
Handschweiß leidet, dem sei die Iontophorese-Behandlung geraten. Bei diesm schonenden Verfahren werden die Hände in ein Salzbad getaucht, durch das ein Gleichstrom fließt. Dieses etwa 20 Minuten andauernde Verfahren benötigt mehrere Sitzungen pro Woche. Bei leichter bis mäßiger
Hyperhidrose lassen sich damit meist zufriedenstellende Ergebnisse erzielen. Negativ an dieser Behandlung ist die etwas umständliche Handhabung und der Zeit- sowie Kostenfaktor.
Dem entgegen stehen auf Aluminiumchlorid basierende Antitranspirante. Präparate für die Hände und
Füße sind erhältlich. Sie sind kostengünstiger und einfach in der Handhabung. Hier wiederum liegt das Problem, dass der Stoff bedingt durch die dicke Haut an Händen und Füßen bei manchen Hauttypen kaum einzieht. Mit etwas Geduld und täglicher abendlicher Anwendung lässt sich im Regelfall jedoch Besserung erzielen. Aufgrund der niedrigen Anschaffungskosten und der einfachen Handhabung steht einem Versuch mit Antitranspiranten nichts entgegen.
Viel eindeutiger ist das Ergebnis von aluminiumchloridhaltigen Antitranspiranten an anderen Hautbereichen. Die Transpiration wird meistens vollständig eingestellt, auch bei Betroffenen, welche an starkem Schwitzen leiden. Eine abendliche Anwendung alle 2-4 Tage reicht dafür bereits aus.
Zuerst sollten topische (äußerliche) Maßnahmen ausprobiert werden.
Bei Mißerfolg mit vorbeugenden und ersten Maßnahmen
Nur wenn ein gewissenhaftes Ausprobieren der obigen Maßnahmen keinen Erfolg mit sich bringt sollten Konservative Behandlungsmöglichkeiten in Erwägung gezogen werden. Zu den konservativen Maßnahmen zählen der Einsatz von Botulinumtoxin un die Einnahme von Medikamenten. Botulinumtoxin wirkt effektiv. Es geügt eine Sitzung alle 4-6 Monate. Dabei wird der Stoff einfach unter die betroffenen Hautbereiche injiziert. Dieser wird dann grundsätzlich trocken gelegt. Nachteilhaft sin die großen Kosten. Botulinumtoxin ist ein bei falscher Handhabung gefährliches Gift. Der Einsatz ist daher umstritten.
Die Einnahme von Medikamenten könnte bei Hyperhidrose am ganzen Körper in Erwägung gezogen werden. Bestimmte Medikamenten können die Situation verbessern. Die Einnahme findet jedoch nur unter arztlicher Aufsicht statt.
Zur Bekämpfung von Transpiration zählen auch chirurgische Einsätze. Die Schweißdrüsenabsaugung ist die wohl gängigste Methode. Dabei werden die schweißdrüsen an den Achseln bei einem minimal-invasiven Einsatz mittels gynäkologischer Kürette abgesaugt. Der Einsatz ist schonend. Meist kann direkt nach dem Einsatz wieder am Alltagsleben teilgenommen werden. Negativ an der Behandlung ist ein häufig nach ca. 1-2 Jahren wiederauftretendes leichtes Schwitzen, aufgrund sich zurückbildender Schweißdrüsen, sowie das unter Umständen mögliche Auftreten von kompensatorischem Schwitzen.